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Alles untersucht – nichts gefunden…

Ich habe heute mal wieder Ihre Seite besucht. Hierbei bin ich auch auf die Berichte von weiteren Betroffenen gestoßen. Ich kann vielen nachfühlen. Man ist wirklich von Pontius zu Pilatus gelaufen, wird nicht ernst genommen, fühlt sich – wenn die Diagnose dann endlich steht – ziemlich alleine gelassen und verzweifelt. Auch ich bin durch ähnliche Instanzen gegangen. Von Hausarzt über Internist, Gastroenterologe, mehrere Krankenhausaufenthalte (einmal durch Hyperventilation auch noch halb weggetreten), zwei Dickdarmspiegelungen, eine Dünndarmspiegelung (über die Nase) eine Gallen- und Magenspiegelung (Vollnarkose), Blutuntersuchungen en gros, Stuhluntersuchungen massenhaft, drei mal Candida Albicans Kur incl. Darmfloraaufbau, Psychotherapie und Autogenes Training und der Auskunft eines Internisten ich soll mit der Situation leben lernen (dort war ich 34 Jahre alt!) litt ich 5 Jahre lang an Brechdurchfällen egal was ich aß oder trank. Also ließ ich das Essen fast sein.

In diesen 5 Jahren habe ich von 81 kg auf 57 kg abgespeckt. Fazit, Figur krass in Ordnung, aber Gesundheit, Leistung, Nerven völlig im Eimer. Meine ganze Familie litt mit und unter mir. Endlich kam man in einer Klinik dann auf die Idee diesen Atemtest zu machen. Natürlich fiel er positiv aus. Liste mit „lassen Sie das Lebensmittel“ erhalten und tschüss. Das wars. Über Buchhandlungen und Internet sowie eigenen Erfahrungen habe ich heute wieder Lebensfreude und freue mich inzwischen auch wieder mal „Essen zu gehen“. In den Wirtschaften kenne ich meistens die Köche besser als das Bedienungspersonal, doch wenn man den Leuten offen entgegen geht und Ihnen die Folgen eines „Diätfehlers“ erklärt, sind (fast) alle hilfsbereit und bemühen sich. Ich habe in den letzten Jahren keinen Reinfall in einer Wirtschaft erlitten.

Am besten ging es mir in den diversen Urlaubsländern. Sofern man sich verständigen kann, wird man feststellen, dass in den südlichen und östlichen Ländern sehr natürlich gekocht wird. Ohne Fertigsoßen an Salat und Fleisch, ohne Butter oder Mischfette usw. Das Ei für die Panate des Schnitzels mit Milch zu strecken stößt dort auf Unverständnis. Hierzulande in „einfachen“ Wirtshäusern gang und gäbe! Durch meine „Krankheit“ habe ich viel gelernt und viele neue Erfahrungen gesammelt. Und einfach festgestellt, dass jeder Mensch sein „Päckchen“ zu tragen hat. Wir LI-Menschen können Leben!! Wir sterben nicht an unserem Problem. Denken Sie doch als Betroffener einmal daran, dass es Aids und Krebs und andere Geißeln gibt, die tötlich enden!

Ich meine, daran kann man sich in dunklen Stunden halten und gestärkt weiterleben. Ich hoffe, dass manch ein Betroffener aus meinem Bericht etwas Mut und Hoffnung schöpfen kann, dann hat sich das Schreiben gelohnt! Natürlich gehört noch eine Menge Öffentlichkeitsarbeit geleistet und alle, die hierzu ihr Schärflein beitragen können, sollten dies tun. Helfen Sie als Betroffene auch den Ärzten, indem Sie sie nach einer Fehldiagnose nicht verdammen, sondern sie sensibilisieren für weitere Fälle die nach Ihnen kommen. Auch das sind nur Menschen, die nicht alles wissen können.

Ihre Jutta Z.